Zwetschgen aus Bayern

Ob Pflaume oder Zwetschge: Die Bayern lieben ihren „Datschi“, der traditionell aus frühen Zwetschgen und einem saftigen Hefeteig zubereitet wird. Ab August darf er weder in privaten Haushalten noch in Konditoreien fehlen.Doch auch abgesehen vom Gebäck sind die gelbfleischigen, violetten Früchte ein echter Saison-Renner.  Die Hauptanbaugebiete für Pflaumen und Zwetschgen in Deutschland sind Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern. Im Freistaat werden rund 10 Prozent der deutschen Erntemenge erzeugt. Hierzulande bewirtschaften Erwerbsobstbauern ca. 600 Hektar Zwetschgen. Mit über 300 Hektar in Unterfranken und mit ca. 200 Hektar in Oberfranken ist Franken die Zwetschgen-Hauptregion.


Doch wie unterscheiden sich Zwetschgen und Pflaumen nun eigentlich? Weltweit gibt es um die 2.000 Zwetschgen- und Pflaumenarten. Bei uns werden etwa 25 Sorten angeboten. Pflaumen sind in der Regel rundliche Früchte mit runden Enden und einer ausgeprägten Bauchnaht. Sie haben meist eine etwas weiche und saftige Fruchtfleischkonsistenz und sind nicht immer gut steinlösend. Deshalb eignen sich Pflaumen als Kuchenbelag weniger gut. Die in Bayern häufigere, festere Zwetschge ist eine Unterart der Pflaume. Sie gehören also zum gleichen „Clan“ und sind dennoch verschieden. Allerdings: Bei vielen Sorten ist die eindeutige Unterscheidung nur schwer möglich, da es sich um Kreuzungsprodukte zwischen den beiden Formen handelt.
Je nach Anbauregion und Sorte beginnt die Erntezeit für Pflaumen und Zwetschgen bereits im Juli und reicht bis in den Oktober.  Die Früchte sind nicht nur wohlschmeckend, sondern auch rundum gesund. Sie enthalten Eisen, Magnesium, Kalium, Kupfer und Zink. Mit ihrem hohen Ballaststoffgehalt sind sie sehr verdauungsfördernd. Reife Pflaumen haben einen besonders hohen Anteil an Fruchtzucker. Bei Fructose-Intoleranz sollte man sie daher vom Speisezettel streichen.
Die blau-violette Färbung der Pflaume entsteht durch die darin enthaltenen Anthocyane. Die Pflanzenfarbstoffe neutralisieren im menschlichen Organismus freie Radikale und gelten daher als natürlicher Schutz vor Krebserkrankungen.

Ob süß oder deftig – Pflaumen und Zwetschgen sind kulinarische Alleskönner. Das Obst lässt sich sehr gut zu hochprozentigen Getränken, zu Kompotten und Konfitüren verarbeiten. Feine Saucen aus Pflaumen und Zwetschgen sind hervorragende Begleiter zu Geflügel oder Wild. Ein süßer und gesunder Snack stellen getrocknete Pflaumen oder Zwetschgen dar. Einfach den Kern entfernen und die halbierten Früchte für zwei Stunden bei ca. 60 Grad auf im Ofen dörren.

Zwetschgen und Pflaumen reifen nicht nach. Daher sollten nur gut ausgereifte Früchte eingekauft werden. Das Obst ist reif, wenn man mit dem Finger in das Fruchtfleisch gerade so hineindrücken kann. Frische Pflaumen und Zwetschgen sind mit einer natürlichen weißen Wachsschicht („Duftfilm“) überzogen, die sie vor dem Austrocknen und vor Krankheitserregern schützt. Das Obst sollte daher erst kurz vor dem Verzehr gewaschen werden.
In einer Papiertüte im Gemüsefach des Kühlschranks halten sich Pflaumen und Zwetschgen bis zu einer Woche. Eingefroren ist das entsteinte Obst bis zu sechs Monate haltbar.

Übrigens: Der Zwetschgenbaum liefert nicht nur Obst. Sein Holz wird seit Jahrhunderten auch für den Bau von Musikinstrumenten verwendet. So wird zum Beispiel die Blockflöte aus dem spröden und sehr harten Pflaumenholz gedrechselt.

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