Johannisbeeren aus Bayern

Nach Erdbeeren gehören Johannisbeeren zum wichtigsten Beerenobst in Bayern. Davon wurden 2019 rund 3.200 Tonnen geerntet. Ende Juni – rund um den Johannistag am 24. Juni – startet die Saison der säuerlich-süßen Rispenfrucht. Johannes, der Täufer, ist übrigens auch Namensgeber der Johannisbeere. Der Strauch gehört interessanterweise zur Familie der Stachelbeergewächse und kann unterschiedliche Höhen und Formen erreichen. Die zarten Knospen haben krautige Schuppen, in denen sich die zusammengefalteten Blätter verstecken und die sich zu voller Pracht ausbreiten, wenn sie von Bienen bestäubt wurden. Die Johannisbeeren hängen an kleinen Rispen und enthalten meist zwischen zehn und 100 Samen.


Die Johannisbeere wurde früher als Medikament gegen Rheuma und Insektenstiche, Gicht und Skorbut eingesetzt. Vor allem die schwarzen Sorten besitzen viele Ballaststoffe und einen dreifach so hohen Vitamin-C-Gehalt wie ihre roten und weißen Verwandten. Zusätzlich enthalten sie Pektine, die im Verdauungstrakt Giftstoffe binden.

Ob weiß, rot oder schwarz: Gesund sind alle Varianten. Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe in Kombination mit einem niedrigen Brennwert machen sie zu einem fruchtigen Superfood. Die Kerne liefern sogar wertvolle Gamma-Linolensäure, die die Hautbarriere unterstützt und bei trockener, schuppiger Haut hilfreich sein kann.

Was die Zubereitungsmöglichkeiten angeht, gilt: Erlaubt ist, was gefällt. Traditionell werden die säuerlichen Beeren als Kuchenbelag mit süßem Baiser verfeinert. Sie sind zudem wie geschaffen für ein Gelee oder eine Marmelade, auch in Kombination mit weiteren Früchten. Keine Angst vor den Stielen – beim Einmachen von Gelee oder Saft dürfen die Rispen komplett mit in den Topf. Sie sorgen für ein besonders intensives Aroma und werden später einfach abgesiebt.

Schwarze Johannisbeeren kommen besonders gut in gesunden Säften zur Geltung, eignen sich aber auch als fruchtige Sauce zu herzhaften und pikanten Gerichten.

Prall und unverletzt müssen Johannisbeeren beim Einkauf in jedem Fall sein. Grüne Blätter, die sich noch an den Rispen befinden, sind ein gutes Zeichen für frische Ware. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sie sich maximal drei Tage. Vor der Zubereitung  gründlich waschen und die einzelnen Beeren von Hand oder mithilfe einer Gabel von den Rispen entfernen.